HERLEITUNG Luft hat keinen Eigentümer, sie ist ein elemen- tares und unverzichtbares globales Gut. Obwohl jedem bewusst ist, dass man Luft zum Atmen braucht, verschmutzen wir sie unaufhörlich. Das ema Luftverschmutzung bekam in unserer Re- cherche das meiste Gewicht und wurde unser Pro- jektleitfaden. Besonderes Augenmerk sollte auf dem Bewusstsein für Luftverschmutzung liegen. Das die Atmung, und damit Luft als Sauerstoff- transporteur, Grundlage für Leben in jeglicher Weise ist, wird an dem bekannten Leitsatz klar: 3 Wochen ohne Essen, 3 Tage ohne Wasser, aber nur 3 Minuten ohne Luft. Ihre ständige Verfügbarkeit allerdings lässt uns wenig bis gar nicht über ihren Zustand nachdenken. Atme ich saubere Luft? Diese Frage stellt sch ein Großteil der Weltbevölkerung nicht, nur in Gebieten, in denen die Luftverschmutzung schon so starkist, das es zu gesundheitlichen Schäden kommt, wird mit hauseigenen Messstationen der tägliche Schadstoffgehalt geprüft. Oft verschmutzen wir unsere Luft ohne es zu merken oder darüber nachzudenken, z.B. beim Autofahren oder allein das Beziehen von wirtschaftlichen Dienstleistun- gen. Luftverschmutzung ist schwer sichtbar und somit ein unsichtbares Gift.
Unsere Retter sind die Pflanzen, sie als wichtigste Sauerstoffproduzenten müssen unermüdlich Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und verbrauchte Luft in neuen Sauerstoff umwandeln. Dieser Faktor machte das „Grün“ für uns zum wichtigsten Element. Obwohl die Luft und auch deren Verschmutzung ein globales ema ist, wollten wir den Bezug zu Bremen nicht verlieren. Bremen hat kein erhöhtes Luftverschmutzungsrisiko, allerdings bedeutet das nicht, dass nicht noch Luft nach oben ist. Auf Grundlage unserer Recherche haben wir uns dazu entschlossen,dass wir aus gut – besser machen und Bremen zur grünsten Stadt.Da Bremen eine wachsende Stadt ist, war es uns wichtig dort anzusetzen, wo ungenutztes Potenzi- al – also ungenutzte Fläche liegt. Die versiegelten Flächen der Stadt umzunutzen und neu zu bele- ben, dafür haben wir drei Maßnahmen erarbeitet, um unsere Vision umzusetzen und Bremen ergrünen zu lassen.
Auf die Frage »Wem gehört die Luft?« ist unsere Antwort: uns allen. Dennoch wird der Luft als lebensnotwendiges Gut zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dem Wert von sauberer Luft wird erst genug Beachtung zuteil, wenn sich diese schon drastisch verschlechtert hat. Dabei verändert sich die globale Luftqualität seit Jahren merklich ins negative! Grund dafür ist die Industrialisierung und das unaufhörlich, ansteigende Wachstum von Städten.Auch Bremen ist von diesem Trend betroffen – die Stadt wächst, die Luftqualität sinkt.Die wichtigsten Sauerstoffproduzenten sind die Pflanzen, allerdings müssen Grünflächen, gerade in Städten, den wachsenden Bauvorhaben weichen. Umso wichtiger war es für uns, Maßnahmen zu entwickeln, die einen Ausgleich innerhalb des Stadtraumes schaffen. Da Grünraum aufgrund der Nachverdichtung von Bremen immer knapper wird, haben wir unseren Fokus auf bestehende und ungenutzte Potenzial ächen gelegt. Unsere Maßnahmen sollen nicht nur einen positiven Beitrag zur Luftqualität der Stadt leisten, sondern auch das Stadtbild und Leben im öffentlichen Raum verändern. Aus Konsequenz daraus, beschäftigen wir uns mit den versiegelten Flächen der Verkehrsinseln im Straßenraum, dem nicht effizient ausgelasteten Weserufer an der Schlachte, den Brandwänden von Baulücken und den Flachdächern in Bremen.
Visualisierung Inselgrün (Am Dobben)
INSELGRÜN Mobilität ist eines der wichtigsten Güter unserer Zeit – doch noch nimmt die Straßenführung zu viel Stadtraum ein. Die Verkehrsinseln bieten ungenutztes Potenzial und müssen jetzt zu Grünraum werden. Mit einer Patenschaft werden die Bremer Firmen und Bürger aufgefordert, aktiv für das grüne Stadtbild Bremens und ihre damit verbundene Luftqualität zu sorgen. Die modulare Stadtbegrünung, welche eigenständig oder mit Anleitung gebaut wird, bietet die Antwort. Somit ergrünt auch Bremens Straßenführung.
Grundriss Schwimmgrün
Schnitt Schwimmgrün (Schlachte)
Visualisierung Schwimmgrün (Schlachte)
SCHWIMMGRÜN Die Schlachte ist einer der beliebtesten Aufenthaltsorte Bremens. Das Weserufer mit Blick auf die Neustadt lädt zum Verweilen ein. Um mehr Raum und Qualitätsfläche zu schaffen, wird das Weserufer mithilfe von begrünten Pontons erweitert. Diese neu gewonnen, öffentlichen Flächen sind für Bürger und Touristen zugänglich und verlängern das Ufer zur Grünfläche.
Visualisierung Zwischengrün
ZWISCHENGRÜN Um die Grenze von Natur und Stadt noch mehr zu verwischen, muss verwaiste Architektur genutzt und begrünt werden. In Form von Brandwänden und Flachdächern weisen diese großflächigen Raum mit viel Potenzial auf. Die natürliche Funktion Schadstoffe aus der Luft zu filtern, wird dabei genutzt, um die über den Tag verschmutzte Luft zu reinigen. Diese Ausgleichsflächen heben das Gleichgewicht von Stadt und Grün an und sorgen für ein angenehmes Stadtklima.
Eine Zusammenarbeit von Vanessa Queck (HfK Bremen), Nikolas Hoppe (Hochschule Bremen), Nicolai Huessing (Hochschule Bremen), Roksolana Pleshkanovska (HfK Bremen), Agnesa Sylka (Hochschule Bremen)